Sony stellt sein neues CineAlta-Flaggschiff, die Venice 2, mit einem 8K-Sensormodul vor. Die Venice 2 setzt mit ihren Aufnahmen in 8.2K 16 Bit X-OCN RAW (maximale Framerate: 60 fps) und Aufnahmen in 5.8K X-OCN (maximale Framerate: 90 fps) neue Maßstäbe in Bezug auf Auflösung und Framerate.
Erste spürbare Unterschiede zum Vorgänger Venice 1
Im Vergleich zur Venice 1, die einen dockbaren AXS-R7-Recorder für ProRes- und X-OCN-Aufnahmen benötigte (wodurch das Gesamtgewicht auf ca. 5,1 kg kam – Venice 1 = 3,9 kg, AXS-R7 = 1,2 kg), bietet die Venice 2 jetzt integriertes ProRes- und X-OCN-Recording bei einem Gesamtgewicht von nur 4,3 kg (nur Gehäuse).
Und der Wettbewerb?
Wenn wir hier vergleichbare High-End-Cinema-Kameras betrachten, können wir zur Sony Venice 2 folgendes feststellen: sie ist zwar rund 1 kg schwerer als die RED Ranger Monstro 8K VV und bringt knappe 2kg mehr auf die Waage als die ARRI Mini LF, es ist jedoch schwer, diese Kameras direkt miteinander zu vergleichen, da jede von ihnen einzigartige Eigenschaften aufweist. So bietet die Sony Venice mit ihrem zwischen 6K und 8K wechselbaren Sensormodul verschiedene Betriebsmodi, während die ARRI LF durch ihren konsequenten Leichtbau ideal für mobile Einsätze geeignet ist. Dies gilt beispielsweise für Drohnen-Einsätze oder andere agile Produktionen. Die RED Ranger versucht, alle wichtigen IN/Outs ohne zusätzliche Module (einschließlich XLR-Audio) zu integrieren. Hier scheiden sich die Geister, ob dieser Plan für alle Nutzer:innen so aufgeht.
Zur Technik und zum Handling
Wer bereits mit der Venice 1 gearbeitet hat, wird sich bei der Venice 2 schnell zurechtfinden. Eines der Highlight-Features der Bedienung ist das DOP-Schnellmenü auf der linken Seite sowie das 1st-AC-Schnellmenü auf der rechten Seite – womit Schnellzugriffe auf die wichtigsten Aufnahmeeinstellungen und Monitoring-Optionen gegeben sind.
Insgesamt hat sich Sony in den letzten Jahren sehr darauf konzentriert, seinen Kameramenüs eine praxisgerechte Struktur zu verleihen und die Venice 2 macht hier erfreulicherweise keine Ausnahme.
Auflösung & fps
Die Auflösung und Frameraten bei cineastischen Aufnahmen haben sich deutlich weiterentwickelt. Sony hat bei der Venice 2 eindrucksvoll nachgelegt im Vergleich zur Venice 1.
Produzenten, die 4K erstellen, können dank durchgängigem Oversampling alle verfügbaren Frameraten bis zu 90 fps nutzen, ohne dass ein sichtbarer Verlust an Auflösung befürchtet werden muss. So gibt es auch im Nachhinein genügend Spielraum zum Freistellen oder Verändern des Bildausschnitts, insbesondere, wenn mit 8K produziert wird.
Nicht nur für Netflix und Co interessant
Die Sony Venice 2 liefert mit ihren Auflösungen von 5.8K bei 90 fps beeindruckende Ergebnisse. Für Produktionen, die ständig hohe Auflösungen von 24 bis 90 fps für 4K Master benötigen, ist die Sony Venice 2 also eine hervorragende Option.
Details, Fokus, Sensor
Die Sony Venice 2 ist ideal für Filmemacher:innen, die hochwertige Bildqualität anstreben. Mit dem neu entwickelten 8,6K-CMOS-Vollformat-Bildsensor und 16 Blendenstufen bietet die Kamera exzellente Schattendetails und natürliche Farbwiedergabe, insbesondere bei der Darstellung von Hauttönen. Die Venice 2 verfügt über einen einzigartigen Dual Base-ISO von 800/3200, was es ermöglicht, klare Bilder bei unterschiedlichen Lichtbedingungen aufzunehmen. Diese Fähigkeiten machen die Venice 2 zu einer attraktiven Wahl für Filmemacher, die hochwertige Bilder mit natürlichen Farben benötigen.
Die Sony Venice 2 ist eine außergewöhnliche und flexible Lösung für Kameraleute und Produktionsfirmen. Der neu entwickelte 8,6K-CMOS-Vollformat-Sensor ist perfekt für VR, In-Camera-VFX und Virtual Production-Setups, insbesondere in Kombination mit den kontrastreichen Crystal-LED-Displays von Sony.
Die Venice 2 unterstützt alle Formate, von Vollformat- bis hin zu Super-35-mm-Aufnahmen mit mindestens 4K-Auflösung. Auch Vollformat- und anamorphotische Aufnahmen sind optional möglich – sofern entsprechende zusätzliche Lizenzen erworben werden.
Die Venice 2 bewahrt viele der Merkmale, die die ursprüngliche Venice so erfolgreich gemacht haben. Hierzu gehören der bereits erwähnte Dual Base-ISO und die integrierten 8-Stufen-ND-Filter.
Die Kamera ist zudem kompatibel mit einer Vielzahl von Objektiven, darunter alle mit PL-Mount und dem eigenen E-Mount von Sony.
Trotz ihrer geringeren Größe und einem Gewicht, das jenes der Venice 1 um 10 % unterschreitet, bietet die Venice 2 auch interne Aufzeichnungen in den Formaten 16-Bit X-OCN, Apple 4K Pro Res 4444 sowie Apple 4K Pro Res 422 HQ, ohne dass ein zusätzlicher AXS-R7-Rekorder erforderlich ist.
Der 8,6K-Bildsensor ermöglicht es, in verschiedenen Modi aufzunehmen, darunter:
- 5,8K (17:9) 90 Bilder/Sek. (Super 35)
- 5,8K (6:5 anamorphotisch) 48 Bilder/Sek. (Super 35)
- 8,2K (17:9) 60 Bilder/Sek. (Vollformat)
- 8,6K (3:2) 30 Bilder/Sek. (Vollformat Kleinbild)
Flexibel bis in den Sensor
Mit der Venice 2 können Filmemacher:innen noch flexibler arbeiten, dank der einzigartigen Möglichkeit, den Bildsensorblock zu wechseln. Die Kamera ist sowohl mit dem 8,6K-Sensor als auch dem originalen 6K-Sensor-Block kompatibel. Letzterer bietet die Möglichkeit, mit höheren Bildwechselfrequenzen zu produzieren. Der Wechsel des Sensorblocks ist einfach und erfordert keine Veränderungen an der Kamera-Firmware.
Dank des leichten Gehäuses der Venice 2 und der Verwendung der neuen 6,6-Gb/s-AXS-Karte (AXS-A1TS66) können Aufnahmen mit 8K/60p gemacht werden. Alte AXS-Kartenlesegeräte, einschließlich des AXS-AR3, sind mit den neuen Medien kompatibel.
Fazit: Sony is listening to the audience
Die Venice 2 hat im Vergleich zur Vorgängerversion zahlreiche Verbesserungen erfahren, die auf Feedback von Anwender:innen zurückzuführen sind.
Die 4K-Ausgabe mit aktivierter LUT ermöglicht eine noch höhere Bildqualität, während die verbesserte 3D-LUT-Verarbeitung für eine noch realistische Wiedergabe der Farben sorgt.
Darüber hinaus wurde die Funktionalität erhöht, indem der veränderte EI-Wert an den S-Log3-Ausgängen SDI 1 und 2 angezeigt wird.
Mit der Möglichkeit zur LUT/ASC-CDL-Steuerung über Ethernet/WLAN kann die Venice 2 jetzt noch bequemer bedient werden.
Zudem gibt es eine neue Funktion zur Zoomanpassung, die die Vollformataufnahme mit 17:9/16:9-Monitoring ermöglicht.
Der Ethernet-Anschluss befindet sich jetzt auf der Seite der Kameraassistenz, was die Handhabung erleichtert – ein 2-poliger, 12V-Lemo-Ausgangsanschluss sowie ein integriertes Mikrofon runden das Design der Venice 2 ab.
All diese Verbesserungen zeigen, dass Sony das Feedback der Anwenderschaft schätzt und ständig an der Produktweiterentwicklung arbeitet, um noch hochwertigere und besser nutzbare Geräte auf den Markt zu bringen.