Sony-PTZ mit der Lizenz zum Objektivwechsel und für Netflix – die ILME-FR7

Netflix definiert den Codec XAVC-I im Cine-EI-Betrieb mit entsprechenden S-Gamut-Farbräumen und Slog3 als Gold-Standard für die Zertifizierung von Kameras. 

Mit insgesamt 14 zertifizierten Kameras liegt Sony nur einen Platz hinter RED, die aktuell mit 15 etwas älteren Kameras die Liste anführen.

Im vergangenen Herbst hat Sony die erste Vollformat-PTZ-Kamera mit E-Mount-Wechselobjektivsystem, die ILME-FR7, in seinem Cine-Line-up vorgestellt. Da die ähnlich ausgestatteten Sony ILME-FX3 und ILME-FX6 bereits Netflix-zertifiziert sind, war es nur eine Frage der Zeit, bis die FR7 auf der begehrten Liste der “Netflix Approved Cameras” landen würde. 

Die ILME-FR7 – Kinoqualität mit E-Mount
Die ILME-FR7 von Sony besitzt einen CMOS-Bildsensor mit 35 mm Vollformat und rückwärtiger Beleuchtung namens Exmor R, der ca. 10,3 Megapixel hat und einen großen Spielraum von 15+ Blendenstufen bietet. 

Der Sensor ermöglicht einen großen Dynamikbereich, geringes Rauschen und ein kinoreifes Vollformat-Bokeh. Außerdem verfügt er über eine hohe Empfindlichkeit, die bei schwachem Licht bis zu einer ISO-Erweiterung von 409.600 reicht. 

Die FR7 ist mit dem Sony-E-Mount-Anschluss kompatibel und kann eine Vielzahl von E-Mount-Objektiven aufnehmen, einschließlich der G-Master-Serie. Mit Brennweiten von 12 mm bis 1200 mm bietet die Kamera Benutzer*innen alle möglichen Varianten der Video- und Broadcastproduktion.

Die ILME-FR7 Pan-Tilt-Zoom-Kamera (PTZ) bietet also eine Reihe spannender Funktionen: 

  • ISO-Empfindlichkeitserhöhung auf bis zu 409.600 bei schwachem Licht 
  • Spielraum von 15+ Blendenstufen für weiche Lichter und geringes Rauschen 
  • Im Lieferumfang enthalten sind bereits voreingestellte Scene-Files, u.a. S-Cinetone für natürliche Töne, weiche Farben und Glanzlichter. Dadurch kann der gewünschte Look bereits während der Aufnahme erzeugt und die Zeit in der Postproduktion gespart werden. Im Modus Cine EI kann die Empfindlichkeit auf ISO 800 oder ISO 12800 eingestellt werden, um die Lichtverhältnisse anzupassen und das Rauschen zu minimieren, während ein einheitlicher Look erhalten bleibt. Diese Funktion eignet sich ideal für die Postproduktion, da sie die Verwendung der Original-S-Log3-Gamma-, Wide-S-Gamut3- und S-Gamut3.Cine-Farbräume von Sony ermöglicht
  • Zeitlupenaufnahmen in 4K/120p sind möglich

Beweglich und smart
Die Schwenk- und Neigegeschwindigkeit kann zwischen 0,02 Grad/s und 60 Grad/s stufenlos eingestellt werden und ermöglicht eine breite Palette an stabilen und gleichmäßigen Kamerabewegungen. 

Mit einem Schwenkbereich von -170° bis +170° und einem Neigungsbereich von -30° bis +195° ist die Kamera vielseitig einsetzbar. 

Das S700-Protokoll über Ethernet ermöglicht die Steuerung der FR7 über das Sony-eigene Remote Control Panel (RCP) und die Master Setup Unit (MSU) nach einem Firmware-Update.

Die FR7 kann bis zu 100 voreingestellte Kamerapositionen speichern und per integrierter Webanwendung oder optionaler Fernbedienung RM-IP500 abrufen. Die Voreinstellungen umfassen die Position der Kamera, Blende, Zoom und Fokus und können mit einem Tastendruck aktiviert werden. 

Tracking und Fokus – vieles funktioniert automatisiert
Mit dem schnellen Hybrid-Autofokus und den Schwenk-/Neige-/Zoom-Funktionen lässt sich eine präzise Schärfe auf bewegte und statische Objekte einstellen, um Unschärfen zu vermeiden, auch bei geringer Schärfentiefe. 

Durch die integrierte Bionz XR-Engine kann eine präzise Fokussierung auf Objekte erreicht werden, selbst wenn sie unter schrägen Blickwinkeln aufgenommen werden, wodurch sich der Operator auf die Aufnahme konzentrieren kann. 

Über die Webanwendung der ILME-FR7 lässt sich mit Real-Time Eye AF ein Augenerkennungstracking aktivieren, um eine kontinuierliche Fokussierung auf das gewünschte Motiv zu gewährleisten.

HDMI, 12G-SDI, XLR
Die Sony-PTZ-Kamera FR7  verfügt über HDMI-Typ-A- und 12G-SDI-Anschlüsse sowie einen optischen Ausgang für Videoübertragungen und einen XLR-5-poligen Audio-In-Anschluss für externe Mikrofone oder Audiogeräte. 

Sie ist über Ethernet kompatibel und unterstützt eine Vielzahl von Streamingprotokollen. Die Kamerasteuerung, Video- und Audioübertragung und Stromversorgung können über ein LAN-Kabel erfolgen. 

Die FR7 kann auch über Power over Ethernet Plus (PoE++) mit Strom versorgt werden.

Komfortable Integration in jede Produktion 
Die ILME-FR7 ist eine vielseitige PTZ-Kamera, die sich für unterschiedliche Workflows eignet – von einfachen Plug-and-Play-Anwendungen bis hin zu komplexen High-End-Produktionen. 

Dies ist dank der verschiedenen Video-Ein- und -ausgänge, IP-Streaming, Stromversorgung und Synchronisierung mit externen Geräten möglich. 

Der Timecode-In-Anschluss ermöglicht die Synchronisation mit einem externen Gerät durch den Empfang von Timecode, während der Genlock-Anschluss Synchronisationssignale in Multikamera-Setups empfängt. 

Zusätzlich verfügt die Kamera über rote und grüne Tally-Leuchten, die es Darsteller*innen und Personal erleichtern, On-Air- und Vorschaukameras in Studios oder an Drehorten zu identifizieren.

Die Sony ILME-FR7 ist bereits veröffentlicht und bestellbar– die UVP liegt derzeit bei 9.167,00 Euro netto. Die tatsächlichen Lieferzeiten können aufgrund unterschiedlicher Engpässe allerdings variieren. 

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