Gewohnte Haptik, neue Technik, viel Power – die LUMIX S5II und LUMIX S5IIX

Im Januar hat Panasonic gleich zwei bedeutende spiegellose Kamerasysteme der LUMIX-S-Serie angekündigt: Die LUMIX S5II, die dem klassischen Stil ihrer Vorgängerin LUMIX S5 entspricht, und die stilvolle, matte LUMIX S5IIX, bei der sogar Logos und Schriftzüge in Schwarz gehalten sind. 

Wenn wir die technischen Details dieser L-Mount-Kameras betrachten, bieten beide herausragende Leistungen im Bereich Fotografie und Videografie sowie ein erstaunlich kompaktes und robustes Gehäuse. Sie erfüllen damit die hohen Ansprüche kreativer Foto- und Videoenthusiasten und bestechen zudem mit einem unübertroffenen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Sowohl die LUMIX S5II als auch die LUMIX S5IIX basieren auf einem fortschrittlichen Vollformat-CMOS-Sensor mit 24 Megapixeln und einem neu entwickelten Bildprozessor. 
Zum ersten Mal unterstützt das LUMIX-System neben dem kontrastbasierten Autofokus auch eine Phasenerkennung und kombiniert beide Methoden in einem Hybrid-Phasenerkennungs-AF. 
Der neue Prozessor sorgt zudem für eine beeindruckende Bildqualität und eine Videoleistung mit hoher Bitrate, die mit der einer LUMIX S1H vergleichbar ist.

Der Autofokus hat es in sich
Die Kameras S5II und S5IIX sind die ersten Modelle von LUMIX mit einem Hybrid-Phasendetektions-Autofokus (PDAF), die im Rahmen der L-Technologie-Partnerschaft von LEICA und LUMIX entwickelt wurden. Das neue Hybrid-Phasen-AF-System kombiniert den bekannten Kontrast-AF mit einem Phasendetektions-Autofokus (PDAF) für eine schnelle und zuverlässige Scharfstellung. 

Mit 779 Messfeldern kann das System Motive auch bei schwierigen Lichtverhältnissen, wie Gegenlicht, erkennen und verfolgen, selbst wenn andere Objekte im Bild sind. 
Zudem können einige Autofokus-Einstellungen individualisiert werden. Dies macht die LUMIX S5II und S5IIX auch für Sportfotograf:innen attraktiv, für die es unabdingbar ist, dass ihre dynamischen Motive stets im Fokus bleiben. 

Ein kleiner Nachteil besteht darin, dass für Zoomobjektive ein Firmware-Update erforderlich ist, um den kontinuierlichen Autofokus beim Zoomen zu nutzen. Dies sollte aber für die Zielgruppe keine große Herausforderung darstellen. Mit dem Update bleibt der kontinuierliche Autofokus auch beim Zoomen verfügbar.

Überzeugende neue Funktionen und Optionen
Die LUMIX S5II und S5IIX bieten eine interne Videoaufzeichnung von 4:2:0 10-Bit bei 6K (3:2) und 5.9K (16:9) bei 30 fps sowie 4:2:2 C4K und 4K bei bis zu 60 fps. 
Dank einem verbesserten Wärmeabführungssystem können lange Aufnahmen ohne Zeitlimit erfolgen, solange die Kamera innerhalb der empfohlenen Betriebstemperatur von 0 bis 40 Grad Celsius verwendet wird. Es muss allerdings erwähnt werden, dass 6K- und 5,9K-Aufnahmen bei 30p/25p unterbrochen werden, wenn das Temperaturmanagement auf “Standard” eingestellt ist und die ununterbrochene Aufnahmezeit 30 Minuten überschreitet. 
Die neuen Modelle haben dank einer verbesserten Wärmeabführung eine gleichbleibend kompakte Größe wie das Vorgängermodell LUMIX S5, trotzdem sie technisch einiges an Verbesserungen mit sich bringen. Darüber hinaus unterstützen die beiden Modelle HFR-Aufnahmen (High Frame Rate) mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde und sogar bis zu 180 Bildern pro Sekunde im Slow&Quick-Modus, was Filmemacher:innen die Möglichkeit gibt, Aufnahmen mit hoher Bildfrequenz aufzunehmen und sie später in Zeitlupe abzuspielen. 

Die S5IIX ist außerdem eine ideale Hybrid-Kamera für größere Foto- und Videoproduktionen, da sie über den HDMI- oder USB-Ausgang 5,8K Apple ProRes sowie ALL-Intra-Aufnahmen auf eine externe SSD ausgeben kann. Darüber hinaus unterstützt sie die Apple-ProRes-RAW-Videoausgabe an Atomos-Rekordern, kabelgebundene und kabellose Live-Streams sowie USB-Tethering. Hierbei ist allerdings ein separater USB-LAN-Adapter erforderlich, um kabelgebundene Streams zu realisieren.

Die LUMIX S5II und die S5IIX bieten eine breite Palette an Bildprofilen wie V-Log/V-Gamut mit einem erweiterten Dynamikumfang von 14+ Blendenstufen. Ein neues Highlight ist die Echtzeit-LUT-Funktion, bei der Farb-, Helligkeits- und Kontrastwerte übertragen werden können. Diese LUTs (Look-Up-Tables) können auf eine SD-Karte hochgeladen und direkt in der Kamera angewendet werden. 

Um den Anforderungen professioneller Anwender:innen gerecht zu werden, wurde der Videofunktionsumfang im Vergleich zur Vorgängerin, der LUMIX S5, erweitert. 
Der Waveform-Monitor unterstützt bei optimaler Belichtung, das Vektorskop bei Farbkontrolle, und die Zebra-Funktion warnt vor Über- oder Unterbelichtungen. 
Auch die Möglichkeit, Videos mit 24Hz-Systemfrequenz aufzuzeichnen und Bildschirme flackerfrei abzufilmen, wurden hinzugefügt. 
Beide Modelle gehören zur sogenannten “Netflix Post Technology Alliance” und sind somit selbst für Blockbuster-Produktionen des Streaminganbieters bestens geeignet. 
Klare und realistische Audioaufnahmen können in 48kHz/24-Bit-Qualität mithilfe des eingebauten oder externen Mikrofons aufgezeichnet werden. Für hochauflösende Aufnahmen in 96kHz/24-Bit-Qualität werden externe Mikrofone empfohlen.

Ein-Mensch-Betrieb möglich
Beide angekündigten Kameras deuten auf eine benutzerfreundliche Steuerung, die es Fotograf:innen und Videograf:innen ermöglicht, ihre Kreativität auszudrücken, ohne dabei eine große Anstrengung aufwenden zu müssen. 
Das betrifft Funktionen wie die Möglichkeit, den Weißabgleich zu sperren (AWB Lock), um versehentliche Veränderungen zu vermeiden, sowie den MF Assistent, der im Video- und Fotomodus verfügbar ist. Letztere Funktion ist aber nur bis zu 60p verfügbar und nur bei deaktiviertem “Variable Bildrate”-Modus. 

Mit der innovativen “Live Crop”-Funktion kann der gesamte Sensorbereich im Videomodus genutzt werden, um später in 4K- oder Full-HD-Ausgabe Bildausschnitte wählen zu können. 
Die Bedienung wird durch einen einfach zu bedienenden 8-Wege-Joystick, ein erweitertes Einstellrad, einen 3,0-Zoll-Touch-Monitor, der seitlich schwenkbar und um 180 Grad nach vorne oder hinten drehbar ist, und einen großen OLED-Live-View-Sucher mit 3.680.000 Pixeln noch weiter verbessert. Dank des schwenkbaren Monitors eignen sich beide Modelle auch hervorragend für Selfies und Vlogging-Aufnahmen, was heutzutage auch im professionellen Umfeld durchaus wichtig sein kann.

Performance bitte! Danke!
Panasonic verspricht eine sehr hohe Performance ihrer neuen LUMIX-Modelle, erreicht durch ihre herausragenden Foto- und Videofähigkeiten und dank verbesserter Funktionen. 

Die Kameras bieten Highspeed-Serienaufnahmen von bis zu 9 Bildern pro Sekunde bei mechanischem Verschluss und 30 Bildern pro Sekunde bei elektronischem Verschluss – mit einer Kapazität von bis zu 300 Bildern in Folge. Zudem verfügen sie über einen 96-Megapixel-High-Resolution-Modus, JPEG/RAW und eine Dual-Native-ISO-Empfindlichkeit, die das Rauschen reduziert und einen ISO-Wert von 51.200 (204.800 bei erweiterter Verwendung) ermöglicht. 

Beide Modelle sind auch mit einem verbesserten Bildstabilisierungssystem ausgestattet, das es ermöglicht, Aufnahmen aus der Hand zu machen und Belichtungszeiten um bis zu 6,5 Stufen (basierend auf dem CIPA-Standard bei aktualisierter Firmware) zu verlängern, was ideal für schlechte Lichtbedingungen und schwierige oder dynamische Aufnahmesituationen ist. 

Dank des neuen Active I.S. sorgt die Kamera zudem für extrem ruhige Videoaufnahmen durch die effektive Korrektur von horizontalen, vertikalen und rotierenden Bewegungen. Hierbei kann eine Kompensation von bis zu 200 Prozent erreicht werden, verglichen mit der LUMIX S5 (mit einer Brennweite von 20mm und der Verwendung von S-R2060).

Last, but not least
Die neuen LUMIX-Modelle sind offenbar für professionelle Anforderungen unter schwierigen Bedingungen geeignet. Ihre robusten Gehäuse bestehen aus einer Magnesiumlegierung und sind staub- und spritzwassergeschützt. Aber es ist zu beachten, dass keine Garantie für Schäden an den Objektiven besteht, wenn sie direktem Kontakt mit Staub und Wasser ausgesetzt werden. Dies sollte unserer Meinung nach allen Nutzer:innen klar sein. Unsachgemäße Handhabung bleibt unsachgemäße Handhabung!

Im Vergleich zur LUMIX S5 haben die LUMIX S5II und die S5IIX verbesserte Anschlussmöglichkeiten. Beide Kameras verfügen über einen HDMI-Typ-A- und einen Hochgeschwindigkeits-USB-3.2-Gen2-Anschluss. Darüber hinaus wurde die drahtlose Kommunikation mit Mobilgeräten verbessert. Daten lassen sich nun schnell und stabil über die Optionen Wi-Fi 2,4GHz oder 5GHz teilen. 5GHz ist allerdings in einigen Ländern nicht verfügbar.

Die Bedienung aus einiger Entfernung ist eb enfalls möglich – dank der LUMIX Sync-App. 

Des Weiteren verfügen die Kameras jeweils über zwei Steckplätze für SD/SDHC/SDXC-Speicherkarten, die beide den schnellen UHS-II-Standard unterstützen. Dies ermöglicht verschiedene Speicheroptionen, wie die automatische Übertragung auf die zweite Karte bei Kapazitätsmangel der ersten oder parallele Speicherung auf beiden Karten. “Zugeteilte Aufnahme” ist eine dritte Option, bei der Fotos und Videos getrennt gespeichert werden können. 

Der Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 2.200 mAh kann über den USB-Anschluss aufgeladen werden.

Wann und wie viel?
Die LUMIX S5II wurde offiziell direkt im Januar 2023 zu einem empfohlenen Verkaufspreis von 2.199 € eingeführt. Die LUMIX S5IIX wird ab Frühjahr 2023 zu einem UVP von 2.499 € erhältlich sein. Damit verfügen beide Kameras – insbesondere mit Hinblick auf die Spezifikationen –  über ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Beide Kameras sind kompatibel mit allen 14 Objektiven der LUMIX-S-Serie sowie mit den L-Mount-Vollformat-Objektiven der L-Mount-Partner von Panasonic.

Wann die Kameras bei uns erhältlich sein werden, erfahrt ihr über unsere Social-Media-Kanäle oder in unserem Shop.

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