Firmware- und PTZ-Updates, Netflix-Zertifikat und neue Optik – Neuigkeiten von Canon

Die Firma Canon erweitert die Funktionalität ihrer PTZ-Kameras um zwei neue Apps, die über das Add-On-Applications-System verfügbar sind. Diese Apps bieten neue Funktionen für die Videoproduktion und wurden bereits im Januar von Canon angekündigt. Auf der ISE 2023 wurden sie zusammen mit der CR-N700 vorgestellt. Hierzu hatten wir damals bereits erste Einblicke geliefert.

Ab August können die Canon-Auto-Tracking-App RA-AT001 und die Auto-Loop-App RA-AL001 mit den Modellen CR-N500, CR-N300 und CR-X300 genutzt werden. Die beiden Apps sind leistungsstarke Standalone-Lösungen für die Videoproduktion und benötigen keine externe Hardware. Sie sind einfach zu konfigurieren und in Verbindung mit der 4K-Kameratechnologie von Canon ideal für eine Vielzahl von Szenarien: in der Hochschulbildung und in Unternehmen bis hin zum Einsatz bei Live-Events und Broadcasting. Diese Apps erfüllen somit die Nachfrage des Marktes nach einer effektiven Lösung, sind allerdings kostenpflichtig.

Ab Mitte Mai 2023 wird das kostenlose Firmware-Update auf der Support-Seite zur Verfügung stehen. Die beiden neuen Apps werden ab Mitte 2023 zu kaufen sein. Aber Achtung, die Auto-Loop-App ist lediglich mit der CR-X300 kompatibel. 

Der Preis für die Auto-Tracking-Funktion beläuft sich auf 1140,00 EUR (ohne Mehrwertsteuer), während die Auto-Loop-Funktion für 760,00 EUR (ohne Mehrwertsteuer)  erhältlich sein wird. 

“Lvl Up” für Cinema-EOS-Kameras
Canon präsentierte uns auch die bevorstehenden Firmware-Updates für die hauseigenen  Cinema-EOS-Kameras. Diese Updates bringen aufregende Änderungen und neue Features mit sich, die die Leistungsfähigkeit der Cinema-Line-Kameras weiter verbessern werden. Dadurch eröffnen sich für professionelle Filmer*innen mit den Modellen EOS R5 C, EOS C70, EOS C300 Mark III und EOS C500 Mark II noch mehr Möglichkeiten.

Durch das Update erhalten die Cinema-EOS-Kameras eine hochauflösende Clear-Scan-Funktion mit einem präziseren Bereich von 50 bis 250 Hz. Dies verbessert die Synchronisation bei der Aufnahme von LED-Bildschirmen bei virtuellen Produktionen. Außerdem wurde eine Option hinzugefügt, um die Größe des kamerainternen Waveform-Monitors zu ändern und die neuesten Canon-Objektive zu unterstützen. Die EOS R5 C wurde ebenfalls verbessert, u.a. durch die Unterstützung des Bajonettadapters EF-EOS R 0.71x und eine schnellere Umschaltzeit zwischen Foto- und Videomodus. 

Ein Energiesparmodus sowie eine zweifache Vergrößerung bei 8K-MP4-Aufnahmen und ein digitaler Telekonverter zur Vergrößerung des Telebereichs des Objektivs sind ebenfalls hinzugekommen. Darüber hinaus enthält das Firmware-Update für die R5 C Funktionen aus früheren Updates für die EOS R5 (Updates vom Juli, November 2022 und März 2023), wie die Stapelverarbeitung von HEIF zu JPEG und eine Option zum Zuschneiden von Bildern während der Übertragung.

Die neue Firmware bietet auch die Möglichkeit zur zweifachen Vergrößerung (Magnification), die ab einer MP4-Auflösung von 7680×4320 oder höher genutzt werden kann. Zudem wird die Zeit zum Wechseln zwischen Video- und Fotomodus deutlich reduziert. Durch den neuen Energiesparmodus wird eine längere Aufnahmezeit von etwa 10 Minuten bei 4K60P (Standard-Einstellung) ermöglicht. 

Zur besseren Nutzung des Fokus-Guides und des Gesichtserkennungsautofokus wird eine Motivwahl über den Kontrollring der Objektive eingeführt. Damit lässt sich der Autofokus schnell und einfach steuern und verschieben.

Die Firmwareupdates für die Canon-Kameras sind bald verfügbar: Ab Mitte Juni 2023 wird das Update für die R5 C erhältlich sein, während die Updates für die C70, C300 und C500 ab Mitte Juli 2023 zur Verfügung stehen.

Ein Netflix-Zertifikat für Canon
Netflix fordert, dass 90 % der Gesamtlaufzeit eines Programms mit zugelassenen Kameras aufgenommen werden, um Kreativen dabei zu helfen, fesselnde visuelle Erlebnisse für ihr Publikum zu schaffen. Diese zugelassenen Kameras wurden von Netflix-Technolog*innen sorgfältig bewertet, um sicherzustellen, dass sie die erforderlichen Benchmarks für Dynamikumfang, Farbgenauigkeit, Detailwiedergabe, Signal-Rausch-Verhältnis, Auflösung und Workflow-Anforderungen erfüllen. 

Die R5 C ist nun offiziell als zugelassene Kamera bei Netflix gelistet, was beweist, dass sie die Anforderungen professioneller Filmemacher*innen erfüllt und perfekt geeignet ist, um Erlebnisse auf großen und kleinen Bildschirmen zu bringen.

Super Zoom Flex von Canon – zwei neue Super-35mm-Objektive
Canon gab bekannt, dass die Firma zwei Super-35mm-Objektive für professionelle 4K-, 8K- und HDR-Kinoproduktionen auf den Markt bringen wird. Mit ihrer angegebenen Lichtstärke wären das CN-E14-35mm T1.7 L S/SP und das CN-E31.5-95mm T1.7 L S/SP die leistungsstärksten Objektive in diesen Brennweitenbereichen. Das CN-E14-35mm T1.7 L ist ein Weitwinkel-Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 14–35 mm, während das CN-E31.5-95mm T1.7 L ein mittleres Objektiv mit einer Brennweite von 31,5–95 mm ist. Beide Objektive bieten, wie wir es von Canon-Objektiven gewohnt sind, eine extrem hohe optische Leistung und sind vielseitig in verschiedenen Aufnahmesituationen einsetzbar.

Flexibles Design ist “flex”
Wenn wir uns die technischen Daten des CN-E14-35mm T1.7 L und des CN-E31.5-95mm T1.7 L ansehen, beeindrucken sie durch ihre Flexibilität und ihre Vielseitigkeit bei einer breiten Palette an Aufgaben. Diese Objektive sind sowohl mit EF- als auch mit PL-Bajonett kompatibel und gehören zu den ersten der Canon-Cinema-Serie, die mit dem Canon Relay Kit kompatibel sind, was es ermöglicht, sie in jedem autorisierten Canon Service Center von Super-35-mm- auf Vollformat umzustellen. Dieser Service ist allerdings kostenpflichtig.

Mit einem Gewicht von nur 3,3 bzw. 3,5 kg sind diese kompakten Leichtgewichte äußerst vielseitig einsetzbar, auch in beengten Arbeitsumgebungen.

Beide Objektive sind laut Canon für effiziente Objektiv-Metadaten-Workflows ausgelegt und unterstützen die Cooke /i Technology™ sowie ZEISS eXtended Data™ über das PL-Bajonett sowie die 4-Pin-Lemo-Kommunikation. Diese Funktionen sind für virtuelle Produktionen von unschätzbarem Wert, bei denen Positionsinformationen benötigt werden, um sicherzustellen, dass virtuelle wie natürliche Hintergründe auf die Kameraperspektive reagieren, sowie für VFX-Workflows in der Postproduktion. Die elektronische Objektivkommunikation ist auch über das EF-Bajonett verfügbar und bietet mit kompatiblen Kameras Funktionen wie Korrektur der chromatischen Aberration und der Vignettierung sowie den Dual Pixel Focus Guide zur Unterstützung der manuellen Fokussierung. 

Das CN-E14-35mm T1.7 L und das CN-E31.5-95mm T1.7 L verfügen über eine standardisierte Zahnung (0,8 mm), die mit branchenüblichem Follow-Focus-Zubehör und externen Antrieben kompatibel ist und für eine präzise Bedienung und verbesserte Benutzerfreundlichkeit sorgt. Die präzise mechanische Konstruktion ermöglicht eine bessere Kontrolle über die Optik und einen reibungslosen Betrieb für kreative Umsetzungen beim Filmen. 

Mit ihrer robusten Bauweise halten diese Objektive den unterschiedlichsten Umgebungen stand und eignen sich daher offenbar für einen sehr vielseitigen Einsatz.

Das CN-E14-35mm soll ab Juni 2023 und das CN-E31 ab Oktober 2023 verfügbar sein.

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